Wir bedanken uns ganz herzlich bei Gundula Thor und Joachim Feichtner für ihren Bericht.

Erfahrungsbericht

Herausragend gut
 

Kurzer Erfahrungsbericht der Jagdgebrauchshundezüchter Gundula Thor & Joachim Feichtner, Deutsch-Langhaar-Zwinger „vom Rodekopp“, Regensburg, mit den Welpenkursen von/nach Anton Fichtlmeier.

Jede Hundepersönlichkeit ist einzigartig. Ein guter Hundeführer, Abrichter und Kursleiter zeichnet sich dadurch aus, dass er die Individuen genau beobachtet, sich hineindenken kann und Fingerspitzengefühl beweist. Das ist eine der ganz großen Stärken der Welpenkurse von Anton Fichtlmeier und seiner zertifizierten Hundeschule CCC von Karin Fuss und Michael Rösch, mit denen wir beste Erfahrungen gemacht und die wir (leider) erst zeitgleich mit unserem G-Wurf entdeckt haben.

Die früher gängige Meinung, den Jagdhund erst einmal ein Jahr lang verwildern zu lassen, um dann mit fragwürdiger „Knüppelmethode“ im Hauruckverfahren loszulegen, hat sich als überholt und falsch erwiesen. Seitdem sind sehr viele neue Erkenntnisse und Methoden der Früh- und Frühsterziehung von Welpen hinzugekommen. Als herausragend gut für Welpen ist meinem Mann und mir beim Vergleich verschiedener Vorgehensweisen und Ausbilder die Methode des markanten Bayern Anton Fichtlmeier aufgefallen. Er nennt sie, ganz zu Recht, wie ich finde, den „Weg des Vertrauens“. Wenngleich Fichtlmeier sich oft unbequem gibt, gerne aneckt und nicht jeder mit allen seinen Theorien einverstanden ist, bleibt unbestritten: Er besitzt ein exzellentes Verständnis und Händchen für Welpen (sowie Hunde allgemein), hat immer sehr gute Ideen für konkrete Fälle parat und ein ausgezeichnetes Konzept für die Früherziehung entwickelt.

Stark vereinfacht ausgedrückt basiert es unter anderem auf Folgendem: die Lernfreude und Intelligenz der Welpen geschickt auf positive Art zu nutzen; bei unangefochtener Autorität sehr liebevoll und freundlich mit den Kleinen umzugehen; sie ihre Kindheit ausleben zu lassen, aber trotzdem in ihre Grenzen zu weisen; von Anfang an klare, eindeutige Ansagen, Gesten und Kommandos zu geben.

Der Nasengebrauch wird mit Schleppen für alle Rassen umfassend und fachkundig geübt. Bereits die Kleinsten werden mit Welpendummys hervorragend ans Apportieren herangeführt. Erreicht werden auch Führigkeit und Bindung, ein sehr guter Grundgehorsam und ruhiges, verträgliches Verhalten und Lernen inmitten von lauter Hundekameraden und Zweibeinern.

Anscheinend unterschätzen leider gerade Jäger den Wert guter Welpenkurse. Denn obwohl Fichtlmeier selbst Jäger ist und klar sagt, dass Jagdhunde in Jägerhände gehören, sind in seinen Kursen die Begleithunde gegenüber den Jagdhunden weit in der Überzahl. In den gemischten Gruppen können daher einzelne Elemente wie zum Beispiel regelmäßiges Schwimmen oder Schießen für die Jagdhundewelpen anfangs vielleicht ein wenig kurz kommen; denn es will natürlich keiner, dass Nachbars Chihuahua (oder sein Frauchen) eine Herzattacke bekommt, wenn es knallt… Andererseits ist es ausgesprochen wertvoll, wenn unser Welpe gleich lernt, dass er sich auch jedem noch so nervigen oder frechen Winzling gegenüber friedlich zu verhalten hat. Das ist ein wichtiger Punkt für ein gutes Ansehen von uns Jägern in der Bevölkerung! Zudem bieten die Kursleiter von zertifizierten Fichtlmeier-Hundeschulen Sondereinheiten und spezielle Kurse für Jagdhunde an.

Ein ausgezeichnet wirkendes und entscheidendes Element ist das vom Besitzer lautfreudig und ausufernd vorgebrachte Lob für den Welpen, wenn er etwas richtig gemacht hat. Damit tun sich die männlichen Hundeführer erfahrungsgemäß häufig etwas schwer. Denn man ruft und lobt einen Welpen mit möglichst hoher, kindlich alberner Stimme. Warum? Um die Fieplaute der Mutterhündin nachzuahmen, mit denen sie ihre Welpen lockt. Dabei geht man am besten in die Hocke und zeigt ein völlig übertrieben begeistertes Getue, als hätte der Welpe einem gerade das Leben gerettet. Glauben Sie mir, darauf fahren alle Hunde jeden Alters ab! Das betont auch Fichtlmeier immer wieder, und ich kann es aus vielen eigenen Erfahrungen bestätigen. Es ist selbst den verfressensten Hunden meistens wichtiger als ein Leckerli. Tja, und  Männer müssen für derlei (auch noch öffentlich demonstrierte!) Gefühlsausbrüche eben – im Gegensatz zu weiblichen Hundeführern – oft über ihren Schatten springen. Ein Grund mehr für jeden von uns, einen guten Welpenkurs zu besuchen. Denn bestimmt mehr als die Hälfte der Lektionen (zwei Drittel?) beinhalten, uns Hundeführer zu schulen – im richtigen Umgang mit unseren kleinen Zöglingen.

Außerdem können gute Welpenkurse mit einer Gruppe aus unterschiedlichen Rassen, Größen und Altersstufen bereits den Welpen auf etwas ganz Entscheidendes vorbereiten: Später auf Prüfungen, im praktischen Jagdbetrieb und einfach beim Gassigehen nicht gleich auszuflippen, wenn er irgendwo einen Artgenossen eräugt. Er lernt bereits als ganz Kleiner, in Gegenwart anderer Hunde und vieler Menschen cool zu bleiben, Lerninhalte aufzunehmen, sich zu konzentrieren und – zunächst spielerisch – zu arbeiten. Unersetzlich und unschätzbar für später! Das kann kein noch so erfahrener Abrichter, auch nicht mit eigener Meute zu Hause, seinem Welpen anderweitig bieten. Bereits mehrere der Jagdhundeführer, die mein Mann und ich coachen, alte Hasen wie Erstlingsführer, haben auf unseren Rat hin an solch guten Welpenkursen teilgenommen. Ausbildung, Prüfungen, der Einsatz im praktischen Jagdbetrieb und das Einfügen in die Familien der Besitzer liefen jeweils überdurchschnittlich gu

Beispiele von Hunden aus unserem Zwinger

Oberstes Ziel für meinen Mann und mich ist es, gute Gespanne hervorzubringen sowie Hunde, die sowohl „privat“ als auch „im Dienst“ ihre Aufgaben gut erfüllen und überall bestens mit ihrem Umfeld klarkommen. Die Prüfungspunkte sind meinem Mann und mir weniger wichtig als unser Hauptziel, sollen hier aber der Vollständigkeit halber auch genannt werden.

Michael Bauer, Wolfratshausen, Erstlingsführer, war mit seinem Rüden „Grips v. Rodekopp“ in Starnberg bei Anton Fichtlmeier persönlich im Welpenkurs. Wir kennen diesen Rüden besonders gut, denn wir hatten viel Kontakt zu ihm und seinem Führer und er war einmal eine Woche bei uns in Pension. Wir hätten ihn am liebsten gar nicht mehr hergegeben. Der Rüde ist absolut unproblematisch und angenehm, sehr freundlich gegenüber Menschen, ausgesprochen führig und kooperativ. Er liebt seine Familie mit den beiden Kindern, aber auch fremde Kinder. Trotz sehr großer Jagdpassion ist er in jeder Situation vollkommen souverän. Dazu hat auch der gute Welpenkurs maßgeblich beigetragen. Er arbeitet jagdlich außerordentlich viel und ganz hervorragend als Allrounder vor und nach dem Schuss, auch im Gebirge. Prüfungen: VJP 73 Pkt., HZP 184 Pkt., VGP 319/I TF und Suchensieger Tagfährte, Leistungsziffern: Hasenspur 10, St.h.E. 11, sichtlaut und spurlaut (sil./spl.). Führerwanderpreis für die beste Wasserarbeit auf der HZP des Vereins Deutsch-Langhaar Altbayern (DLA) 2009 und Führerwanderpreis für die beste VGP des DLA 2010. Zusätzlich hat er die schwere Hirschwald-Verbandsschweißprüfung (SwIII) und die Bringtreueprüfung (Fuchs, Btr.) bestanden.

Eckhard Elias, Wenzenbach, ein „alter Hase“ als Deutsch-Langhaar-Führer, ist trotzdem regelmäßig mit seinem „Grizzly v. Rodekopp“ zum Welpenkurs von Karin Fuss und Michael Rösch gefahren. Mit ebenfalls bestem Erfolg! Grizzly ist ein sehr freundlicher, sympathischer, verträglicher Rüde, ein Sonnenschein und kleines Schlitzohr, der sehr viel Pfeffer auf der Jagd hat, aber – auch wenn andere Hunde arbeiten – ansonsten völlig ruhig bleibt. Kein Problem beispielsweise, ihn auch auf großen Zuchtschauen inmitten anderer Rüden mehrere Stunden abzulegen. Er besitzt eine starke Bindung zu seinem Herrchen und ist sehr lieb mit dem kleinen Enkelkind und anderen Kindern. Prüfungen: VJP 70 Pkt., HZP 193 Pkt., VGP 318/II ÜF, Leistungsziffern: Hasenspur 11, St.h.E. 11, sil./spl. Zusätzlich hat er die Bringtreueprüfung (Fuchs, Btr.) bestanden.

Hans Vetterl, Schwandorf, mit seinem „Greco v. Rodekopp“ hatte eine weite Anfahrt zum Welpenkurs von Karin Fuss und Michael Rösch, hat aber dennoch immer wieder daran teilgenommen. Es hat sich gelohnt! Greco ist ein sehr freundlicher Rüde. Er wird jagdlich sehr häufig eingesetzt, vor allem auf Hasen, Enten, Schwarzwild und Nachsuchen, und hat sich schon vielfach bewährt. Er hat mit seinem Erstlingsführer ganz hervorragend auf den Prüfungen abgeschnitten: VJP 77 Pkt., HZP 190 Pkt., VGP 336/I TF und Suchensieger Tagfährte, Leistungsziffern: Hasenspur 11, St.h.E. 10, sil. Zusätzlich hat er die Hirschwald-Verbandsschweißprüfung (SwII) und die Bringtreueprüfung (Fuchs, Btr.) bestanden sowie das Leistungszeichen „Verlorenbringer“ (Vbr.) erworben (Finden und Bringen eines krankgeschossenen Hasen im praktischen Jagdbetrieb über mindestens 300 m in Anwesenheit eines Verbandsrichters).

Jürgen Jobst, Straubing, war mit seiner Hündin „Gina L. v. Rodekopp“ der fleißigste und regelmäßigste Besucher der Welpenkurse von Karin Fuss und Michael Rösch. Gina L. ist wie ihre Geschwister extrem freundlich gegenüber Menschen, jagt ausgezeichnet mit Schwerpunkt Niederwild sowie Bewegungsjagden auf Schalenwild, hat „coole“ Nerven, bleibt gelassen im größten Trubel, ist hart im Nehmen und in jeder Situation souverän. Mit ihrem Erstlingsführer ist sie nach der normalen HZP auch noch auf der anspruchsvollen Schorlemer-Herbstzuchtprüfung (SP) gelaufen und hat prima abgeschnitten. VJP 74 Pkt., HZP 193 Pkt. und Suchensieger, SP 180 Pkt., VGP 330/I TF, Leistungsziffern: Hasenspur 10, St. h. E. 11, SP 10, spl. Zusätzlich hat sie die Hirschwald-Verbandsschweißprüfung (SwIII) und die Bringtreueprüfung (Fuchs, Btr.) bestanden und ist zuverlässiger Bringselverweiser.

Diese vier Hunde aus unserem G-Wurf wurden Zuchthunde. Ihre Führer sind rundum glücklich mit ihnen (und umgekehrt – was uns genauso wichtig ist).

2012

Karin Lautenschlager, Laaber, hat als absolute Erstlingsführerin mit ihrem DL-Rüden Achim v. Dürnbergteich erzielt:
VJP 63 Pkt., Hase 11, Nase 11; HZP 184 Pkt., Ente 11, Arbeitsfreude 11, sonst alles 10er. Jetzt startet das wirklich gute Gespann (was auch eurem super Welpenkurs zu verdanken ist!) auf der Schorlemer-HZP.
Achim v. Dürnbergteich ist von einem österreichischen Züchter und ein Urenkel von unserer Aika v. Rodekopp und ein Enkel von unserem Elch v. Rodekopp.
Achim ist - bei aller Passion - eine total coole Socke, war bei der gesamten Jungjägerausbildung immer dabei, ist absolut ruhig im Garten, Im Biergarten, Im Wirtshaus etc., auch wenn andere Hunde vorbeigehen, und ebenso ruhig, wenn andere Hunde auf Prüfungen und im praktischen Jagdbetrieb arbeiten. Privat sehr lieb und rundum verträglich, auch mit anderen Rüden, dienstlich sehr passioniert und hart im Nehmen. Und ein kleiner, sympathischer Schlingel...

Dipl.-Biol. Gundula Thor, Deutsch-Langhaar-Zwinger „vom Rodekopp“

www.dl-vom-rodekopp.de
(c) Alle Fotos und Text: Gundula Thor